Dieser Artikel ist Teil 5 von 9 der Artikelreihe Windows Home Server
Achtung! Dieser Artikel vom 18. November 2012 hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Der Inhalt kann (muss er aber natürlich nicht) in Teilen oder im Ganzen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen!

Ok, kommen wir zu einem wesentlichen Feature unseres kleinen Heimservers, die zentrale Freigabe und Bereitstellung von Daten für alle Benutzer und Computer im Heimnetzwerk, bzw. auch für User die extern z. B  über VPN (kommen wir später noch im Detail drauf zurück) auf das Netzwerk zugreifen. An dieser Stelle ist es aber eigentlich auch nicht mehr notwendig, das der Server per Maus, Tastatur und Monitor betrieben wird. Stellt ihn in den Keller oder auf den Dachboden, hängt ihn an eine Gbit Netzwerkleitung – oder wenn es denn nicht besser geht, hängt Ihn per Wlan ans Netz.

Startet den kleinen Racker und administriert Ihn von jetzt ab mit dem eingebauten Remotedesktop der seit Windows XP Bestandteil von jedem Windows-Rechner ist. Zu finden über ->Start->Suche->mstsc.exe eintippen…oder aber ->Start->Programme-Zubehör->Remotedesktopverbindung. Client starten und Namen des Windows 8 Rechners eingeben -> verbinden klicken -> Anmeldeinformationen eingeben ->Ihr seht den Desktop Eures Windows 8 Homeservers. Wenn keine Verbindung zustande kommt, nehmt erstmal die IP Adresse des Rechners.

Zurück zu den Daten und Freigaben! Spätestens hier wird es jetzt Zeit das die Daten möglichst sinnig und gut strukturiert vorliegen. Wenn es also bei Euch aussieht wie bei Hempels unterm Sofa, na dann wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt verstreute Ordner möglichst sinnig in Ober -und Unterordner zu gliedern. 30 Ordner mit Fotos sollten dann halt nicht in verschiedenen Ebenen oder einfach nackig im Hauptverzeichnis, sondern sinnvoll benannt als Unterordner im Verzeichnis „Fotos“ oder „Bilder“ liegen.

Ihr sagt jetzt – Gääähn – weil iss ja logisch, glaubt mir, auch wenn es langweilig klingt, ich habe Verzeichnisstrukturen gesehen die dem totalen Chaos direkt ins Auge geblickt haben. Ausserdem wäre es jetzt auch gleich nicht doof die Windows Bibliotheken zu nutzen, das ist natürlich kein Muß, aber es schadet auch nix und macht das Freigeben noch einfacher

Dateifreigaben-organisiert-in-Windows-8-Bibliotheken

Dateifreigaben-organisiert-in-Windows-8-Bibliotheken

Also sowas in der Art wie oben im Bild  wäre schon cool, Namen sind natürlich Schall und Rauch. So, die Daten liegen auf dem Server und wir kommen zu einem der klaren Schwachstellen des Windows 8 Low Budget Servers. Dateien per existierender oder neu erstellter Heimnetzgruppe freizugeben ist easy und völlg schmerzfrei – aber nur – wenn folgende 2 Punkte auf Euer kleines Heimnetzwerk zutreffen.

  •  Ihr habt keine großen Ansprüche was detaillierte Freigaben und Benutzerrechte angeht. Die mit Windows 7 eingeführten Heimnetzgruppen kennen nämlich nur 3 Zustände pro freigegebenen Ordner:
a) Keine Freigabe – Der Ordner ist im Netzwerk bei den Clients auch entsprechend nicht sichtbar!
b) Alle Computer und deren Benutzer können auf den jeweiligen Freigabe Ordner lesend zugreifen – können also nix ändern!
c) Alle Computer und deren Benutzer können auf den jeweiligen Freigabe Ordner lesend und schreibend zugreifen! Können also Löschen und Hinzufügen!
 
  • Ihr habt lediglich Clients im Netzwerk von Windows 7 an aufwärts, kein Apfel – kein Linux – kein Windows XP, kein Vista 
Sagt bitte nicht vorschnell – Yo Bro – Gerade die erste Einschränkung hat echte Fallstricke zu bieten, denn man ist selbst als Administrator des Servers per oberer Definition wieder nur ein kleiner User eines Computers der entweder volle Rechte an einem Ordner hat oder eben auch nicht. Das die Heimnetzgruppen nur die o.g Zustände verwalten können ist aber zum Beispiel auch bei folgendem Szenario eher Scheißepissekacke.
 
Nehmen wir an Ihr seid Supergott an Rechner 1  und Euer Filius sitzt als normaler Benutzer an Rechner 2 im Heimnetzwerk, im Windows 8 „Server“ gibt es eine Freigabe auf den „Musikordner“ -lesend und schreibend für die gesamte Heimnetzgruppe. Supergott an Rechner 1 braucht ja auch den schreibenden Zugriff, weil er Dateien hinzufügt oder löscht. Aber Filius an Rechner 2 hat damit automatisch auch volle Rechte am Musikordner und kann Ihn – Ihr ahnt es – natürlich per Mausklick auch pulverisieren! Klar ist das „worst case“ Szenario, aber ich will ja hier auch nur die Schwachstellen einer solchen Lösung aufzeigen. 
 
Was also tun? Nun denn – wenn 1 und 2 Euch am Arsch vorbeigeht weil nicht zutreffend, dann mal volle Lotte in die easy Heimnetzgruppen-und Freigabe Einstellungen, weil besser und einfacher geht es echt ned:
 
Systemsteuerung ->Anzeige auf kleine Symbole stellen ->Heimnetzgruppe. Nun entweder eine Heimnetzgruppe erstellen falls es noch keine gibt, oder das Kennwort einer bereits existierenden eingeben. Direkt danach können die Standardbibliotheken freigegeben werden. Alle anderen Bibliotheken oder Ordner die Ihr auf den anderen Clients sehen wollt einfach per Rechtsklick ->Freigeben Für ->Heimnetzgruppe (anzeigen) Nur Lesen! – oder Heimnetzgruppe (anzeigen und bearbeiten) Lesen + Schreiben! Bingo, das war es auch schon, die Clients sehen von nun an alle freigegebenen Daten im linken Explorerbaum unter Heimnetzgruppe, also in ungefähr so:
Heimnetzgruppe-Freigaben-des-Windows-8-Servers

Heimnetzgruppe-Freigaben-des-Windows-8-Servers

Wir könnten jetzt auch noch freigegebene Ordner des Windows 8 Heimservers in unsere Client Bibliotheken stopfen oder aber per Netzlaufwerk verbinden, sodass sie direkt im Arbeitsplatz unter den  lokalen Festplatten auftauchen, ganz nach Gusto!

Kommen wir zum eingangs erklärten Mißstand der Freigaben zurück wenn Ihr a) auch Apple, Linux oder XP, Vista Rechner habt die Zugriff haben sollen. Der Trick geht mit der erweiterten Freigabe ->Rechtsklick auf den Ordner ->Eigenschaften->Freigabe->Erweiterte Freigabe->Haken bei diesen Ordner freigeben->wer den Ordner jetzt vor anderen Netzwerkbenutzern verstecken möchte hängt ein $ Zeichen an den Freigabenamen->Berechtigungen-Hinzufügen->Jeder-Berechtigung so einstellen je nachdem was der User tun darf.

Erweiterte-Freigabe-in-Windows-8

Erweiterte-Freigabe-in-Windows-8

Jetzt sollten auch andere Computer außerhalb Windows 7 auf die Freigabe zugreifen können und normale User im Netzwerk sehen den Ordner nicht weil er versteckt ist.  Ist natürlich eine Krücke gebe ich zu, den Freigabeeinstellungen eines WHS oder einem ausgewachsenem Windows Server mit AD kann das alles nicht ersetzen, naja – aber für 29,99 kann man auch nicht alles erwarten, oder? In nächsten Artikel soll es dann um das Backup der einzelnen Clients gehen.

Ich leg mich jetzt erstmal hin, bis später

 

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