Dieser Artikel ist Teil 1 von 9 der Artikelreihe Windows Home Server
Achtung! Dieser Artikel vom 28. Oktober 2012 hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Der Inhalt kann (muss er aber natürlich nicht) in Teilen oder im Ganzen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen!

Yo Kinnas,

ich hab das klar gemacht und mir gerade Windows 8 über den Windows Store für schlappe 29,99 gekauft. Nicht das ich vorhätte einen meiner total geilen Windows 7 Clients damit zu ersetzen – no way! Aber ich muß mir langsam Gedanken über das Betriebssystem meines Servers Gedanken machen. Bei mir läuft immer noch die erste Windows Home Server Version (WHS 1.0) und das eigentlich nach wie vor gar nicht mal schlecht. Aber ernsthaft, das Teil geht zurück auf Server 2003 – Windows XP Software Stand – und ist damit ja schon echt Dinosaurier. 

Storage Spaces unter Windows 8

Storage Spaces unter Windows 8

Aber was wären die Alternativen? Nun, man könnte jetzt noch auf den Windows Home Server 2011 Zug springen, aber das war für mich nie Thema wegen des fehlenden Drive Extenders, also der Funktion mehrere Festplatten unterschiedlicher Größe zu einem Verbund zu schalten. Ich hab das beobachtet aber auch die Ersatztools wie „Drive Bender“ oder „DrivePool“ haben bei mir keinen so coolen Eindruck hinterlassen, außerdem sind sie kostenpflichtig. Insofern war/ist das keine Alternative für mich. Auf Linux und sowas wie FreeNas zurückgreifen? Nee sorry, bin nun mal ein Windowsbüttel und zu alt für den Kommandozeilenscheiß.

Man könnte natürlich auch ein fertiges NAS kaufen, die Dinger sind inzwischen auch wahre Wundertüten an Funktionsumfang und kosten nicht mehr die Welt. Für mich aber auch nicht der wahre Johannes, denn a) sind das geschlossenen Systeme, was der Hersteller nicht integriert hat läuft auch nicht (oder nur mit sehr viel Aufwand) und b) wäre mein Server-Rechner – ein zwar recht betagter Intel Pentium Duo @1,6 Ghz und 4 GB RAM mitsamt Gehäuse und allem PiPaPo dann obsolet. Klar das ist keine Hochgeschwindigkeitskiste, aber bisher hat er als Netzwerkspeicher und als Server alle Anforderungen hervorragend gemeistert – warum also ausmustern?

Tja, leider ist es nun 2012 auch noch so, dass Microsoft den Windows Home Server komplett aus dem Programm gekegelt hat. Stattdessen sagen uns die schlauen MS Experten, man möge doch von nun an den neuen, sexy Server 2012 Essentials benutzen. Klar, kann man machen – blöd nur das der Lappen schlappe 400 Euronen kostet, zum Vergleich – der WHS hat mich damals als OEM Version 80 EUR gekostet

Windows 8 Bibliotheken als Netzwerkfreigaben

Windows 8 Bibliotheken als Netzwerkfreigaben

Also werd ich hier erstmal ein paar Vorüberlegungen aufstellen warum ausgerechnet Windows 8, werde versuchen die Vor -und Nachteile gegenüber dem WHS bzw. einem ausgewachsenen Windows Server aufzuzeigen und recherchieren welche Funktionen des WHS man unter Windows 8 auch hinbekommt und welche eher so nicht funktionieren.

Vorteile Windows 8 Pro

  • Das modernste Windows Betriebssystem mit der breitesten Hardwareunterstützung (USB 3.0 etc)
  • Storage Spaces, stellt die unter WHS 2011 vermisste Drive Extender Funktion sogar verbessert wieder bereit
  • Mit dem Dateiversionsverlauf verschiedene Sicherungstände einer Datei wiederherstellen
  • Mit den Windows 8 Bibliotheken einfache Bereitstellung von zentralen Daten im Heimnetzwerk
  • Einfache Administration, ist halt ein normales Desktopsystem und kein Server mit tausend Stellschrauben
  • Windows 8 Pro mit Media Center Pack stellt alle Funktionen eines Medienservers (Media Streaming etc.) bereit
  • Es laufen alle Programme die auch bereits unter XP oder WHS liefen (gilt es aber noch genau zu untersuchen)
  • Zentraler Virenschutz schon an Board durch Windows Defender
  • Zentraler Zugriff auf die Cloud in Form von Skydrive (immerhin mit 20 GB online Speicher)
  • Da es scheinbar möglich ist auch eine nackte Installation mit der Update DVD zu machen, ist der Preis von 29,99 EUR unschlagbar (werde ich testen)
 
 Nachteile Windows 8 vs. WHS
  • Kein direktes VPN per Routing und RAS, VPN muss durch den Router gemacht werden
  • Kein zentrales Clientbackup wie unter WHS. Clientbackup muss an den einzelnen Clients eingestellt werden
  • Keine zentrale Benutzer und/oder Computeradministration, Benutzer/Rechner müssen sich innerhalb der Heimnetzgruppe befinden
  • Kein direkter Zugriff von außerhalb über integrierte WHS Webseite und IIS. Muss separat installiert (z.b. IIS oder Apache Webserver) und per Router (Portforwarding, DynDNS) konfiguriert werden.
 

Noch genauer zu recherchieren

  • Läuft ein WSUS 3.0 SP2 auf einem Windows 8?
  • Aktiviert man sowohl Storage Spaces als auch die Dateiversionskontrolle oder nur eins von beiden, wie am geschicktesten?
  • Laufen alle Anwendungen die unter meinem WHS 1.0 gelaufen sind wie etwa Subsonic Music Server, MyMovies Datenbank, Twonky und Firefly Streamer, Filezilla?

Hmm, ich hätte erwartet das die Liste der Nachteile deutlich länger ausfällt, aber mir fällt partout nix negatives mehr ein. Nun denn, dann werde ich die nächsten Tage mal die offenen Punkte noch in einer virtuellen Maschine testen und mal schaun was dabei so rauskommt. Davon mache ich dann abhängig ob ich wirklich einen Serverumzug auf eine Kachelmaschine wagen soll. Wenn dem so ist, werde ich das hier in allen Details beschreiben, vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen bei der Entscheidung WHS oder Windows 8 oder doch Server 2012 Essentials.

 Update: 03.11.2012

Ok, habs getan Start der kleinen Artikelreihe „Windows 8 als Windows Home Server“ dann hier ->

 Update: 01.03.2017

Ich hab es leider versäumt zu erwähnen, daher möchte ich es hier kurz nachholen. Die Artikelreihe bezog sich damals auf Windows 8, sie ist aber in vollem Umfang auch für Windows 8.1 und Windows 10 gültig. Mein Home Server läuft seit nunmehr 5 Jahren völlig problemlos!

 

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