Achtung! Dieser Artikel vom 14. März 2013 hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Der Inhalt kann (muss er aber natürlich nicht) in Teilen oder im Ganzen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen!

Es ist mittlerweile über 4 Wochen her das ich so herbe mit den eingebauten Windows 8 Speicherplätzen auf die Schauze gefallen bin. Seitdem bin ich mit einem Festplattenverbund von DriveBender unterwegs und das bisher auch ohne jegliche Probleme (das wär ja auch wirklich ein Ding . Zeit also mal kurz zu erläutern wie man DriveBender auf einem Windows 8 Rechner (a.k.a. unserem kleinen Windows 8 Heim Server) einrichtet und wo die Vor – und Nachteile gegenüber dem eingebauten Windows 8 Speicherplatz liegen. Ist natürlich nicht ganz so einfach das jetzt rückwirkend alles mit Screenshots zu dokumentieren, ich versuche es aber trotzdem mal.

DriveBender-Pool-unter-Windows-8

DriveBender-Pool-unter-Windows-8

Ausgangssituation sollte auch bei Euch sein: Ihr habt Windows 8 auf der Systemplatte installiert und mindestens 2 oder mehr, separate nackte Festplatten ins System gehangen. DriveBender unterstützt zwar das Hinzufügen von Platten zu einem Pool die bereits Daten enthalten, empfehlen möchte ich das trotzdem nicht und habe es selbst auch nicht getestet! Grund für eine gerade Anzahl an Festplatten ist auch hier die Duplizierungsfunktion ähnlich Raid1 bzw. der 2-Wege Spiegelung im Speicherplatz von Windows 8. Jeder Ordner wird dabei von DriveBender auf Wunsch dupliziert und im Hintergrund auf eine andere physischen Festplatte kopiert. So kann weiterhin eine Platte ausfallen und die jeweiligen Daten liegen immer noch als Kopie auf einer anderen.

Ok, als erstes gilt es DriveBender zu installieren und nachdem die Installation durchgelaufen ist sollte auf jeden Fall das System neu gestartet werden! Hochgefahren und DriveBender gestartet? Nun, als nächstes nutzen wir ganz stumpf den Pool Setup Wizard um einen Pool zu erstellen.

DriveBender-Pool-Setup-Wizard

DriveBender-Pool-Setup-Wizard

Als nächstes wählen wir einfach ->Create a new Drive Bender Pooled Drive -> und geben dem Baby einen Namen. Mein Pool heißt wenig spektakulär „Speicherplatz“ aber Ihr könnt Euren ja „TorZurHoelle“ nennen Im Feld Description könnt Ihr eine kurze Beschreibung des Pools hinzufügen. „Pool Type“ sollte Managed Pool sein. Dann noch „Create“ klicken – weiter geht’s.

 Jetzt fügen wir dem Pool die Festplatten über  „Add a hard drive to a pool“ hinzu. Ich habe dies bei meinen sechs Datenplatten folgendermaßen getan. Bei „available drives“ erstmal nur jeweils 1 Platte angehakt, dann Haken gesetzt bei „Enable drive volume renaming“ und „Add“ geklickt. DriveBender fügt jetzt die erste Platte dem Pool hinzu und nennt diese „DB1“. Dann habe ich mir ein Stück Tesakrepp auf die gerade hinzugefügte Platte geklebt und mit Filzstift „DB1“ draufgeschrieben. Das mag etwas blöd klingen, aber wenn irgendwann das System meldet das Festplatte DB4 im Arsch ist, muß ich ja in der Lage sein genau diese Platte im Rechnergehäuse zu identifizieren und auszutauschen. Genau so hab ich dann bei mir insgesamt 6 Platten dem Pool hinzugefügt.

Als nächstes noch unter „Mounts Dashboard“ dem ganzen Pool einen beliebigen Laufwerksbuchstaben übergeben (E: macht Sinn, nachdem im Normalfall C:\ für das Systemlaufwerk und D:\ für das CDRom schon weg sind). Als „Volume name“ kann hier der Name des Pools eingetragen werden. Als nächstes richten wir noch die „Duplication“, also die Ordner und Datei Kopierfunktion ein, damit DriveBender immer eine Kopie aller Dateien auf einer separaten Festplatte vorhält. Dazu im „Mounts Dashboard“ auf -> „Manage Duplication“ klicken. Hier könnt Ihr jetzt dediziert einstellen welcher Ordner oder Unterordner dupliziert werden soll oder eben nicht.

DriveBender-Ordner-Duplikation

DriveBender-Ordner-Duplikation

Das war es im Grunde schon. Ihr könnt das natürlich alles gerne variieren und zum Beispiel auch mehrere Pools erstellen, zum Beispiel jeweils einen Pool mit je 2 Platten für Videos, Musik und Fotos. Oder aber auch unter DriveBender das „ThinProvisioning“ einschalten um dem Pool mehr Speicher zuzuteilen als er momentan physikalisch wirklich besitzt. Kann man alles machen, muß man aber ned, was auch immer Ihr Euch ausdenkt, ich will hier noch die Gelegenheit nutzen ein kleines Fazit und Vor/Nachteile gegenüber des Windows 8 Speicherpools aufzutischen. Los geht’s:

Vorteile/Nachteile Windows 8 Speicherplätze:

  • + Windows 8 Speicherplätze kosten nix, sind in Windows 8 inbegriffen
  • + Durch die Windows Assistenten sehr einfach einzurichten
  • + der gesamte Pool lässt sich auch in einem anderen Windows 8 Recher wiederherstellen
  • – Keine Kontrolle was innerhalb der Speicherplätze passiert
  • – Keine Reparaturfunktionen für Speicherplätze die nicht mehr erreichbar sind
  • – Speicherplatz ist nicht mehr erreichbar, wenn alle Festplatten voll sind
  • – Speicherplatz meldet Fehler wenn Platten zu 70% voll sind
  • – Kein Festplattenbalancing. Windows kopiert erst Daten auf neue Platten, wenn vorhandene Platten zu 100% voll sind
  • – Eine einzelne Platte aus dem Pool ist in keinem Rechner mehr erreichbar, es können keine Dateien ausgelesen werden
  • – Festplattenperformance des Pools ist subjektiv eher mau

 Vorteile/Nachteile DriveBender:

  • + Kontrolle über Ordner/Dateien die dupliziert (also auf mehreren Platten) vorgehalten werden
  • + jede einzelne Platte lässt sich aus einem Pool entfernen und auf jedem Rechner lassen sich die Daten auslesen (NTFS)
  • + jede einzelne Platte lässt sich aus einem Pool entfernen und zum Beispiel per chckdsk prüfen
  • + Speicherpool Reparatur Funktion
  • + Festplattenperformance des Pools ist subjektiv sehr viel besser als unter W8 Pool
  •  – Windows 8 Dateiversionsverlauf funktioniert nicht mit einem DriveBender Pool (jedenfalls bei mir momentan nicht möglich)
  • – DriveBender kostet zum Zeitpunkt des Artikels hier ca. 13 EUR
  • – DriveBender hat immer noch keine deutsche Übersetzung (ich sollte mal meine Dienste anbieten

Puhh, langer Artikel, ich hoffe ich habe das halbwegs objektiv gegenübergestellt (ich habe Zweifel wenn ich mir die Liste anschaue). Whatever, dies ist ja auch nur mein ganz subjektiver Eindruck der Dinge.

Update 07.02.2014

Wie in den Kommentaren beschrieben möchte ich hier kurz mal die gemessenen Geschwindigkeiten des DriveBender Pools durchgeben. Auf dem Windows 8 Server (inzwischen ja Windows 8.1) habe ich das Tool HDD Speed Test benutzt. Die Lese – und Schreibgeschwindigkeiten im Netzwerk auf einen Win 7 Client und wieder zurück auf den Server-Pool habe ich nur mit dem Windows Kopierdialog gemessen, sprich hier ging es um die Übertragungsgeschwindigkeit. Ich möchte hier noch kurz vorausschicken das sowohl der Pool aus auch die meisten anderen magnetischen Festplatten an den Clients „langsame“ Platten mit lediglich 5.400 U/min sind. Das Netzwerk läuft auf 1Gbit/s.

  • DriveBender Pool Schreiben: 4,61 MByte/s = 36,88 Mbit/s
  • DriveBender Pool Lesen: 8,71 MByte/s = 69,68 Mbit/s
  • Von DriveBender Pool auf Windows 7 Festplatte: ~82,2 Mbit/s
  • Von DriveBender Pool auf Windows 7 SSD: ~111,3 Mbit/s
  • Von Windows 7 Festplatte auf den DriveBender Pool: ~53,7 Mbit/s
  • Von Windows 7 SSD auf den DriveBender Pool: ~78,6 Mbit/s

Ihr seid dran, viel Spaß beim Festplatten zusammenschalten