Achtung! Dieser Artikel vom 25. November 2011 hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Der Inhalt kann (muss er aber natürlich nicht) in Teilen oder im Ganzen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprechen!

Der Google Browser hat schon viel Gutes keine Frage, aber leider gibt es momentan keine Möglichkeit über das Optionsmenü den Speicherort der temporären Internetdateien, also den Chrome Cache zu ändern, noch die Dateimenge zu begrenzen. Alles was man also im Internet so aufsaugt landet zwangsläufig im Cache und der liegt bei Chrome unter Windows in der Regel im User-Verzeichnis der Systemplatte.

Es gibt aber gute Gründe das man Ihn genau dort nicht haben will, bei mir ist es die Solid State Disk die mir seit kurzem als Startlaufwerk dient. SSDs sind immer noch recht teuer im Vergleich zu normalen Festplatten und außerdem vertragen Sie nur ein begrenztes Maß an Schreibzugriffen. Genau das passiert aber bei jeder Browsersitzung, es werden unsäglich viele kleine Dateien in den Cache und damit auf die Platte geschrieben.
Es wurde also Zeit dem Chrome Browser diese Unzulänglichkeit abzugewöhnen – gesagt – getan.

Mehrere Wege führen nach Rom

  • Cache Verzeichnis richtig verschieben
  • Cache Verzeichnis zwar verschieben, aber durch symbolische Links dem Programm vorgaukeln es läge noch am alten Ort
  • Das komplette Google User Verzeichnis verschieben
Ich habe mich für den ersten Weg entschieden und darüber hinaus verschiebe ich den Cache Ordner nicht nur auf  eine andere Festplatte, sondern in eine RAM-Disk. Eine RAM-Disk ist nicht anderes als ein Stück vom Arbeitsspeicher, welches aber als Windows Laufwerk samt Laufwerksbuchstaben gemappt wird. Die RAM-Disk hat im Zusammenspiel mit den temporären Chrome Dateien 2 wesentliche Vorteile.
 
1) Dadurch das die Dateien in den Arbeitsspeicher geschrieben  werden, bremst es den Browser beim Schreiben der Daten nicht aus wie es möglicherweise eine lahme Festplatte tun kann.
 
2) Der größere Vorteil liegt meiner Meinung nach noch darin, das der Cache automatisch nach jedem Neustart geleert wird, aus den Augen aus dem Sinn – brauch man also nicht mehr manuell entsorgen den Kack!
 
Auf geht’s. Als Schritt 1 wird die RAM-Disk angelegt, diejenigen die das Cache Verzeichnis nur an einen anderen Speicherort verbannen wollen springen bitte jetzt sofort zu Punkt 2. Das Anlegen der RAM-Disk habe ich hier einem kleinen Tool überlassen. dataram RAMDisk funktioniert für x86 und x64 Systeme gleichermaßen. Nach der Installation folgendes:
dataram RAMDisk Einstellungen 1

dataram RAMDisk Einstellungen 1

Ich benötige für den Chrome Cache nur max. 500 MB vom Arbeisspeicher, es können  aber max. 4 GB zugewiesen werden.
dataram RAMDisk Einstellungen 2

dataram RAMDisk Einstellungen 2

Disk Label ist klar die Bezeichnung der Fesplatte wie sie dann auch System zu sehen ist. Nach Klick auf Start RAMDisk erstellt das Tool ein Laufwerk mit dem nächsten freien Buchstaben nach C:. In meinen Fall ist dies das Laufwerk F:
Schritt 2: Jetzt geht es daran Chrome beizubringen, das es den Cache geflissentlich auf das Laufwerk Eurer Wahl verschieben soll. Dies erreichen wir durch das Setzen eines Parameters beim Aufruf des Google Browsers. Sei es ob Ihr Chrome aus dem Windows-Startmenü, von der Desktop-Verknüpfung, oder von der angepinnten Taskleiste aufruft. In allen Fällen geht es über einen Rechtsklick auf das Prgrammsymbol -> Eigenschaften -> Reiter Verknüpfung.
Chrome Verknüpfung - Ziel

Chrome Verknüpfung – Ziel

Hier wird unter Ziel folgender kompletter Parameter eingetragen:

C:\Users\Username\AppData\Local\Google\Chrome\Application\chrome.exe --disk-cache-dir=F:\

 Die  username Angaben bitte durch Euer Szenario ersetzen, du heißt Willi und dein neues Verzeichnis soll in D:\Willi\Daten liegen? Nun denn ->

C:\Users\Willi\AppData\Local\Google\Chrome\Application\chrome.exe --disk-cache-dir=D:\Willi\Daten\

 Alle die wie ich eine RAMDisk benutzen wollen, für die ist nach dem Laufwerksbuchstaben dir=F:\ Schluß, jeder Ordner der hier in F:\ angelegt werden würde, ist eh nach einem Neustart des Rechners weg!

Also bei mir funktioniert dies alles ganz tadellos. Wer auf den Geschmack gekommen ist, sehe sich bitte den englischen Artikel von Ghacks an, hier geht es noch einen Schritt weiter. Wenn Google der Standardbrowser ist, muß in die Registry eingegriffen werden um auch Linkaufrufe abzufangen, die aus einem anderen Programm kommen – ohne das Chrome vorher gestartet war, denn ohne den Parameteraufruf in der Verknüpfung, wir wir Ihn oben eingestellt haben, erzeugt Google den Cache an exakt da, wo es ja nicht gewollt ist.
Cool an dem Ghacks Artikel sind auch die Links zu den Artikeln wo es darum geht die ganzen Spiele Installationen auch mit Steam Account auf andere Platten als die Systemplatte auszulagern. Hier greifen dann die symbolischen Links.

Also, ab dafür